05–03–2020 Where do we go? Städelschule, Frankfurt PASSE-AVANT-Autor Philipp Lange hat sich auf dem Rundgang der Städelschule umgesehen und stellt uns hier 10 künstlerische Positionen vor, deren weiteres Schaffen unbedingt verfolgt werden sollte: Cudelice Brazelton, Ziva Drvaric, Sebastián Garbrecht, Kristina Lovaas, Tomás Maglione, David Moser, Nina Nadig, Andrew Wagner, Lydia Ericsson Wärn und Tomomi Yamakawa.
16–03–2020 Ein Rundgang durch Ruinen Schloss Freudenberg, Wiesbaden Im Irrgarten des Herrenhauses bleibt der Eindruck, dass Kunst weder laut, noch großer Gesten bedarf, um sich außerhalb des White Cubes behaupten zu können und dass beschwerliche Wege die sind, von denen es sich am meisten lohnt, sie zu gehen.
25–02–2020 Das Sichtbarmachen von Simultanitäten Kunstverein Göttingen Mit größter Dringlichkeit widmet sich die Künstlerin Melike Kara in ihrem Werk immer wieder kurdischen Traditionen und verwebt hierbei auch ihre persönliche Familiengeschichte. ‘No Friends but the Mountains‘ Karas jüngste Ausstellung im Kunstverein Göttingen ist eine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Verdrängung und Heimatlosigkeit.
26–02–2020 Bonjour Tristesse Ginerva Gambino, Köln Ein Maskottchen ist zumeist ein Glücksbringer, ein Püppchen oder ein Amulett und dient als Identifikationsfigur für eine bestimmte Personengruppe. Gegenwärtig versteht man unter dem Begriff meist ein Instrument des Marketings: ein stilisiertes, häufig comic-artiges Phantasie-Wesen mit menschlichen Zügen. Es steht als Erkennungszeichen für eine Marke, d. h. für ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Institution. Maskottchen sind Repräsentanten der Marke und ein fester Bestandteil des Corporate Designs. Sie sollen unterhalten, Spaß verbreiten, ihr Publikum begeistern und somit die Marketingziele ihres Auftraggebers erfüllen
18–02–2020 Why Body Matters – Ein Manifest für die Malerei Wiesbaden, Frankfurt, Bonn, Chemnitz, Hamburg Vielleicht sollte man anfangen Roboter anhand ihrer Beschränkungen zu betrachten, um die Angst zu verlieren, als Mensch ersetzbar zu sein. Gegenwärtige Mensch-Maschine-Interaktionen beruhen auf Nachahmungen menschlichen Verhaltens, in der Annahme, dass Vertrautes sich am besten verstehen lässt. Im Bereich der Kunst beißt das Kreativitätspotenzial der K.I. jedoch auf Granit.
17–02–2020 Grayson Revoir's Tale of a Lonely Togetherness Neuer Essener Kunstverein Donald Barthelme’s short story *The Balloon* (1960) describes the short yet marvelous life of a gigantic balloon that one day took over Manhattan’s cluttered sky. Its presence triggered many different forms of engagement amongst the city’s habitants: some reacted as if the balloon has always been part of the environment, as if it’d finally taken its rightful place on a shiny throne on top of the clouds. Others used higher buildings to do everything in their power to jump on top of it, even throwing messages at it, hoping that they might one day receive an answer. Greyson Revoir’s exhibition ‘Callus and the Crane’ at Neuer Essener Kunstverein conducts itself in a similar manner to that striking lonesome balloon.
10–02–2020 In Real Life Neuer Kunstverein Gießen Vor einem überschaubaren Bungalow sprießt das kleinbürgerliche Idyll. Ein ehemaliges Kiosk-, Toiletten-, Umspann- und Wasserhäuschen am äußeren Rand des Gießener Friedhofs wird zum Neuen Kunstverein Gießen. Ein umfunktionierter Ort, ein Ort mit Geschichte, ein retro-Ort – gegenwärtig gefällft uns dieser Charme.
30–01–2020 Die Kulisse eines Lebens Portikus, Frankfurt Wie entstehen kollektive Erzählungen? Durch ständige Rezeption? Solange bis sich einige Individuen, die sich nicht mit einem bestimmten Narrativ identifizieren können, dagegen auflehnen und es ändern wollen? Kritiker*innen bewerten den Begriff „Narrativ“ als inflationär – als hätte die Hinterfragung tradierter Narrative nicht drängende Relevanz. Und dann gibt es ja nicht nur kollektive Erzählungen und Erinnerungen einer Gesellschaft, sondern auch individuelle von Einzelpersonen, die durch subjektive Erfahrungen geprägt werden.
16–01–2020 Eine Geranie ist eine Pelargonie, ist eine Geranie Kunsthalle Mainz Anders als Titel der Ausstellung suggeriert, will Orlow mehr als nur mit Pflanzen flüstern. In 'Conversing with Leaves‘ werden Pflanzen zu den Protagonisten der Geschichte erklärt und vergessene Narrative von ihnen sichtbar gemacht, um so die Gegenwart neu zu interpretieren.
14–01–2020 Die Bestien der Großstadt Loggia, München Wenn das gleißende, „italienisch“ anmutende Licht durch die weit angelegten Straßen Münchens fällt, unterstreicht es die forcierte Aufgeräumtheit und den Glanz der Stadt und ihrer Kulisse. Filmisch ziehen dann die hochherrschaftlichen Bauten vorbei, die das Licht aufsaugen und die repräsentativen Karossen deren Oberflächen es spiegelnd zurückwerfen.
19–12–2019 Yana Tsegay's Amberism MOUNTAINS, Berlin Yana Tsegay’s first solo show at MOUNTAINS, titled ‘The Amber Room’, is a sophisticated setup of intricate mentality and deferred abstraction accompanied by a subtle performance. ‘The Amber Room' inspects with arranged layers of organic materials and gestural paintings what one might understand as *amberisms*.
11–12–2019 Durch Schichten schauen fffriedrich, Frankfurt Unser Gehirn ist ein riesiges Netz aus miteinander verbundenen Nervenzellen. Wird es durch äußere Reize angeregt, werden die einzelnen Zellen aktiviert, wodurch Reaktionen bei den jeweiligen verknüpften Nerven ausgelöst werden. Der Prozess der Erinnerung ist ein Resultat der Zusammenarbeit vieler Nervenzellen: Bilder, Ereignisse oder Erfahrungen, die sich in unser Gedächtnis einprägen werden durch Wiederholung des visuellen Reizes tradiert und manifestieren sich so in unserer persönlichen Erinnerung. Doch wie verhält es sich mit dem kollektiven Gedächtnis?
06–12–2019 The Portals of Change EIGEN + ART Lab, Berlin When a character in a fantasy story passes through a portal, according to writer Joseph Campbell, this “crossing of the threshold” is a symbol for their decision to embark upon the journey that is their destiny. Taking place at EIGEN + ART Lab and curated by a team of three – Marie Gerbaulet, Elena Setzer, and Hendrike Nagel – the exhibition ‘Cater to You’ proposes that we need to enter a speculative space in order to understand ourselves.
08–11–2019 Anmerkungen zur kleinbürgerlichen Ästhetik Galerie Anton Janizewski, Berlin Was man aktuell in der Galerie Anton Janizewski in Berlin vorfindet, verstrahlt ein Ambiente der Kleinbürgerlichkeit. Nicholas Warburgs „BRDigung“ erweckt den Eindruck, ihre Ästhetik aus der vermeintlichen Mitte eines deutschen Massenbewusstseins zu ziehen. (...) Es scheint, als adaptiere Warburg ein Abbild dessen, was heute gleichermaßen präsent ist, wie in den Nachkriegsjahren: Kitsch in rustikaler Eiche. Aber ist das wirklich Kitsch?
05–11–2019 Banu Cennetoğlu und der Zweifel an dem Wort K21 Kunstsammlung NRW, Düsseldorf Seit geraumer Zeit raunt es durch die Redaktionen der Zeitungen und Magazine, Klatschblätter und Illustrierten: Print ist tot. Im selben Atemzug ruft man: Lang lebe Print. Das geschriebene Wort, mit Druckerschwärze auf das graue Papier der Zeitung gebannt, hat noch immer Wert, weil es – stärker als das in seinen Grundzügen demokratische Internet – nach wie vor darüber bestimmt, welche Ereignisse aus dem Strom herausgegriffen werden und Beachtung finden.
14–10–2019 Eingecheckt Le Méridien Parkhotel, Frankfurt Es wirken zwei scheinbar antagonistische Kräfte. Mit voller Gewalt steht das Hotel als pulsierender Ort regulierter und regulierender Vorgänge. Getaktet, normiert und durchgeplant, nimmt es Gäste in sich auf, um sie, nicht allzu viel später, wieder ihren jeweiligen Zielen folgend, verköstigt und wohl erholt in den städtischen Raum zu entlassen.
18–08–2019 Die Ruinen der Dekadenz Limbo, Berlin Solitär steht frottage inmitten der Berliner Stadtlandschaft in einem der Glaskästen, die den Kurfürstendamm säumen und von anliegenden Geschäften als Werbeplattform genutzt, ausstaffiert oder plakatiert werden. Den Körper der Skulptur aus dumpf leuchtendem Holz hat Kneer mit einem Ornament eingeschrieben, das über Voluten, Muster und Blätter das Bild einer freien Form zeichnet – unattached und souverän.
01–08–2019 Paradoxien der Wahrnehmung SYNNIKA Space, Frankfurt Während sich die einen, Kaffee schlürfend und unbekümmert, die belebte Szenerie der Niddastraße einverleiben, kratzen andere im vehementen Drang nach dem nächsten Schuss Dreck aus den Fugen der Pflastersteine. Ihre Hoffnung: zwischen den unbestimmbaren Relikten aus Abfall und Asphalt auch nur den kleinsten Brocken jener Substanz zu finden, die ihnen vermeintlich das Leid nimmt, welches sie in diese bizarre Heterotopie verschlagen hat. Im Frankfurter Bahnhofsviertel zeigen sich die frappierenden Ambivalenzen gesellschaftlichen Zusammenlebens und menschlicher Abgründe wie kaum andernorts in der Bankenmetropole am Main.
10–07–2019 Konfrontationen mit der Realität Städel Museum, Frankfurt Neben den etablierten Positionen der Gegenwartskunst erwartet das Publikum des Städel Museums derzeit die jüngste Generation an aufstrebenden Künstler*innen. Die Absolventenausstellung der benachbarten Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule findet unter dem Titel Air Conditioned im postmodernen Museumsanbau von Gustav Peichl statt.
06–05–2019 Der neue Mensch sucht seine Wohnung Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt Wir schreiben von einem gesellschaftlich gemachten Konstrukt. Es handelt sich um ein männliches Subjekt. Einst tanzte er frei von seiner Nacktheit im seichten Wind. Seine Arme schienen in den dichten Blüten der Luft aufgefangen. Der knabenhaften Körper schwang leichter, getragen von lichter Freiheit.